Altblockflöte in f’ nach Heytz,
a = 415 / a=400 (Originalstimmung) Buchsbaum, Doppellöcher, barocke/englische Griffweise, andere Hölzer (Grenadill, Ebenholz) auf Anfrage.
Auch lieferbar in a=400 mit zusätzlichem Mittel- und Fußstück für a=415



Johann Heytz (Heitz), Berlin (1672 – 1737),
Signierung: Lilie (Fleur-de-lis)/ I.HEYTZ /oder Krone/ I HEYTZ / stylisierte Blume
Geboren in Herrenhof, Sachsen-Gotha, ist er seit 1700 als Drechsler in Berlin tätig. Ab 1710 ist er als „Königlicher Hof und Ornament-Drechsler sowie Musikinstrumentenbauer“ dokumentiert.

Die meisten seiner Instrumente sind mit Schildpatt überzogen und mit reichlich Elfenbeinringen versehen. Über Pierre Naust erwirbt der Hof in München zwei Blockflöten von ihm. Verbindungen nach Frankreich scheinen offensichtlich: Die Kunst der Schildpattarbeit stammt aus dem südlichen Frankreich (Marseille). Kirnbauer und Krickeberg äußern die Vermutung, dass Heytz eine Ausbildung in Frankreich absolviert hat.

Schmidt*äußert die Annahme, dass die Instrumente, signiert mit der „Fleurs-de-lits“, für den französischen Markt hergestellt waren. Dies ist sicher richtig, d.h. die Flöten sind für den französischen Hof gebaut worden.

Aufgrund der manigfältigen Verbindungen zum Berliner Hof, geht man davon aus, dass der Köthener Hof um 1720 zwei seiner Blockflöten erworben hat. Dies fällt in die Zeit, als J.S. Bach dort tätig war, die Brandenburgischen entstanden sind und Bach ein Cembalo von Mietke (Berlin) für den Hof in Köthen anschaffte.

Als sicher gilt, dass die Brandenburgischen Konzerte mit Ausnahme des ersten für die Köthener Kapelle konzipiert sind und in tiefer Stimmung (a=400) erklungen sind!

Lit.: Martin Kirnbauer und Dieter Krickeberg, „Musikinstrumente im Umkreis von Sophie Charlotte“ in „Sophie Charlotte und die Musik in Lietzenburg“, Berlin, 1987
Guido Klemisch, „Blockflöte“ in “Bachs Orkestermusik“ von Rampe/Sackmann, Kassel 2000, ISBN 3-6718-1345-7
Guido Klemisch, „Zur Bauweise der Blockflöte um 1700 und Möglichkeiten des Nachbaus,“ in SAIM, Beiheft 12, Michaelstein/Blankenburg, 1992, S. 47
* Manfred Hermann Schmidt, Die Blockflöten des Musikinstrumentenmuseums in München“ in „ Bericht über das VI. Symposium zu Fragen des Musikinstrumentenbaus“ Michaelstein/Blankenburg1986
William Waterhouse, „The New Langwill Index“ London, 1993, ISBN 0-946113-04-1
Pillip T. Young , 4900 Historical Woodwind Instruments, London 1993