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Sopranblockflöte (frühbarock) nach I.C.Denner,
a = 465, 440, 415, in Buchsbaum oder Pflaumenholz, andere Hölzer
(Grenadill, Ebenhoz) auf Anfrage
0riginale Griffweise: Die Blockflöte hat einen Umfang von zwei Oktaven
mit Barock-Griffweise, leichte Abweichungen bei einigen Gabelgriffen.
Klang: Brillant und kräftig mit leichter und schneller Ansprache.
Dieses Instrument ist ideal für die frühbarocke Literatur des
17. Jahrhunderts.

Johann Christoph DENNER, Nürnberg (1655 –
1707)
Diese in traditioneller, renaissance-artiger Weise gebaute Blockflöte
in Pflaumenholz ist signiert mit „I. C. Denner/ (im Wimpel) D“
und befindet sich im Bachhaus Eisenach. Sie ist einteilig und steht
in a = 460 Hz. Auf der Fußplatte befindet sich der Stempel „I.D.“
(Johann Denner ?) und „Felbinger 1682“.
Denner erhielt seinen „Meistertitel“
als Holzblasinstrumentenmacher und das Recht zu signieren (?) erst 1697.
Es sieht so aus, als hätte der 27-Jährige Denner dieses
Instrument 1682 als „Stückwerker“ für einen
“Meister” Felbinger, der nicht in Nürnberg lebte, gebaut.
(H. Heyde). Unklar bleibt dann, warum die Flöte mit DENNER signiert
ist.
Möglicherweise besaß er das Recht zu signieren aber schon früher
und zwar als Horn- und Wildrufdreher. „Felbinger“ könnte
dann der Name des Eigentümers der Flöte sein.
Trotz des sehr konventionellen Äußeren der Flöte, besitzt
sie eine „revolutionäre“, nämlich stark konische
Bohrung.
Johann Christoph wurde am 3.Aug. 1655 in Leipzig getauft und am 26.
April 1707 in Nürnberg begraben. Seine Kindheit verbrachte er in
Leipzig, wohin seine Eltern zwischen 1653 und 1654 gezogen waren.
Mit ungefähr 11 Jahren zieht er mit seinen Eltern zurück nach
Nürnberg und lernt bei seinem Vater das Horn-und Wildrufdreherhandwerk.
Bald nach seiner Gesellenzeit 1680, begann er Holzblasinstrumente zu bauen
(s. die obengenannte Blockflöte). Seit 1694 nennt er sich „Flötenmacher“
und erhält 1697 das “Meisterrecht” als Holzblasinstrumentenmacher.
Zwei seiner Söhne , Jakob (geb.1681) und Johann David (geb. 1691)
führten ihres Vaters Handwerk weiter. Besonders Jakob wurde
ein gefeierter Flötenbauer.
Johann Christoph war zusammen mit Johann Schell wahrscheinlich der
erste in Deutschland, der die „französische Instrumenta“
baute Es gilt als sicher, das damit Holzblasinstrumente (Oboen,
Traversflöten und Blockflöten) mit den neuen, spät-barocken Mensuren
gemeint sind. Diese Neu-Konstruktion wird den Hotteterre’s zugeschrieben.
Schon 1694 liefert Johann Christoph an den „Nürnberger Rat“
zwei „frantzesiche Fletten“ oder „Opera-Flöten“.
Johann Christoph gilt als einer der bedeutendsten Holzblasinstrumentenmacher
des 18.Jahrhunderts. (E. Nikkel)
Lit.: Herbert Heyde „Historische Musikinstrumente
im Bachhaus Eisenach, Eisenach 1976.
G.M. Klemisch, „Zur Bauweise der Blockflöte um 1700 und
Möglichkeiten des Nachbaus,“ in SAIM, Beiheft 12, Michaelstein/Blankenburg,
1992, S. 47
Ekkehart Nikkel, „Der Holzblasinstrumentenbau in der Freien
Reichsstadt Nürnberg“, München 1971, ISBN 3-87397-008-2
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