Irische Flöten oder Whistle

In traditioneller Weise hergestellte Flöten in diversen Größen, zweiteilig mit Messingringen
Größen: c'', d'', f ', c' d'
Andere Größen auf Anfrage
Buchsbaum

Preise:

netto

brutto

High Whistle c’’/d’’

210,08

250,00

Low Whistle f’

277,31

330,00

Low Whistle d’’/c’’

378,15

450,00


Bitte hören Sie Frank Oberschelps Präsentaiton

Low Whistle: http://vimeo.com/33115926
High Whistle: http://vimeo.com/33110957




Eine irische Flöte oder das Tin-Whistle
Das Whistle ist in der Regel eine zweiteilige Flöte in hoher, das Low Whistle in tiefer Lage mit jeweils 6 vorderständigen Tonlöchern. Da es im Grunde eine diatonische Flöte ist, setzt man für verschiedene Tonarten andere Größen ein. Allerdings lässt sich das Instrument bis zu einem gewissen Grad auch chromatisch spielen.
In Irland finden Whistles, bzw. Whistlers (Spieler also) schon in den mittelalterlichen Brehan Laws1 Erwähnung2.
Eine dem Whistle sehr ähnliche Flöte wird bei Marin Mersenne (1588 - 1648) in seiner „Harmonie Universelle” (1636) als „Fluste à six trous” beschrieben3.
Aufgrund der Verbreitung von vermutlich aus Holz oder Knochen hergestellten Whistles unter Bettlern und Vagabunden im 15. und 16. Jahrhundert entstand der Name Penny Whistle, während der Begriff Tin Whistle erst 1825 aufkam. Robert Clark nahm 1843 als erster in Manchester sehr erfolgreich die Produktion von industriell gefertigten Tin Whistles mit konischer Bohrung auf, die bis ins 20. Jahrhundert als „Flageolets” vertrieben wurden und auch noch heute hergestellt werden.4
Überblasen wird das Whistle in die Oktave ohne Überblasloch (Daumenloch) und besitzt einen Tonumfang von 2 Oktaven. Eine Besonderheit des irischen Whistlespiels ist, dass die Töne nur selten mit der Zunge angestoßen werden. Stattdessen benutzt der Spieler Verzierungen, um gleiche Töne etwa voneinander zu trennen und Töne hervorzuheben. Die wichtigsten Ornamente sind der Cut (ein höheres Tonloch wird sehr kurz geöffnet, abhängig vom Melodie-Ton auch ein größeres Intervall), der Tap oder Strike (das nächst tiefere Tonloch wird sehr kurz geschlossen), und der Roll, letzterer besonders typisch für irische Musik. Hierbei werden Cut und Tap miteinander kombiniert.5
Überwiegend finden sich heute Whistles in d´´ und d´, bei zylindrischer Bohrung von ca. 13 mm, bzw. 22 mm. Seinen rauen, leicht rauschigen Klang erhält das Instrument vor allem durch seinen extrem hohen Aufschnitt (d.i. der Abstand des Labiums zum Kernspalt). In irischer und keltischer Musik (Bretagne) überzeugt das Instrument in seiner herben Schönheit in besonderem Maße. Aus edlen Hölzern hergestellte Instrumente erfreuen sich in letzter Zeit größer werdender Beliebtheit.

1 „Richtergesetze”, von gäl. Brehons, deren Ursprünge bis ins 3. nachchristliche Jahrhundert zurückgehen, vgl. McCullough The Complete Irish Tin Whistle Tutor
2 L.E, McCullough The Complete Irish Tin Whistle Tutor, 1976/ 1999
3 Wolfgang Köhler, Die Blasinstrumente aus der „Harmonie Universelle ..., Moeck-Verlag, Celle, 1987
4 www.tin-whistles.de/geschichte
5 L.E, McCullough The Complete Irish Tin Whistle Tutor, 1976/ 1999
5 Stephen Jones Brother Steve´s Tin-Whistle Pages, Oktober 2007